Gordian M. Kalwes: Das Wurstbrot in der Glasvitrine

Erzählungen eines Altenpflegers

 

Frank, oder Franky, wie sein bester Freund Jens ihn nennt, wenn er betrunken ist, oder bekifft oder beides, was er meist ist, wenn Frank ihn trifft, wollte nicht wirklich Altenpfleger werden, sondern ist vom Jobcenter und gesellschaftlichen Zwängen einerseits, andererseits von dem dringenden Bedürfnis nach Geld und was man alles damit machen kann, heftig überredet worden, es mit dieser Profession einmal zu versuchen. Dass er sofort und mehrmalig das Verlangen spürte, diese Tätigkeit so schnell als möglich wieder aufzugeben, ist mit dem in diesem Buch dargestellten Einblick in diese mehr als nur verständlich. Dass er zu einem mindestens sehr ordentlichen, wahrscheinlich aber sogar zu einem sehr guten Altenpfleger wurde, ist da umso bemerkenswerter. Wie auch seine Geduld und die Fähigkeit, sich mit Humor auf der einen und Ernsthaftigkeit auf der anderen Seite nicht nur den alten Menschen seiner Stadt zuzuwenden. Und so pendeln Frank und seine Geschichte verschlafen und vergnüglich an einem eigentlich dienstfreien Wochenende zwischen dem täglichen Pflegewahnsinn und dem nächtlichen Suchen nach etwas privatem Glück.

Gordian M. Kalwes: Das Wurstbrot in der Glasvitrine